Edward Snowden sagt Facebook und Google den Kampf an – steht in Spiegel Online vom 13.09.2019 – sicherlich kein übertriebenes Problem.
Leider ein in vielen Fällen oft nicht bedachtes Problem, ist die falsche Browser-Wahl und fehlende Datenschutz Einstellungen bei der Nutzung. Google Chrome beispielsweise, ist sicherlich schnell und praktisch, aber leider nicht dazu gedacht, Datenschutz konsequent umzusetzen.
Ein Beispiel
Ein Heilpraktiker, ein Versicherungsmakler oder ein Rechtsanwalt nutzen eine Online Kunden-/Mandantenverwaltung und ein Online Abrechnungssystem. Geben diese Daten über den Google Chrome Browser ein, am besten – weil es einfach ist – noch mit dem Google- und Facebook-Konto eingeloggt. Die Verbindung mag super gesichert sein, das Leck fängt aber viel früher an. Was nun mit Ihren Krankheitsdaten, Ihrem Rechtsstreit oder Gesundheitsdaten geschieht, können Sie sich sicherlich selber ausmalen. Fragen Sie doch einfach mal beim nächsten Besuch nach. Es sollte Sie interessieren, wer über Ihre Erkrankungen oder Rechtsstreitigkeiten Bescheid weiß.
Aktuelle Entwicklungen
- 17.09.2019 – Tagesschau, Millionen Patientendaten aus USA und Deutschland ungeschützt im Netz
- 10.09.2019 – Netzwoche – Digitalisierung im Gesundheitswesen ist ein zweischneidiges Schwert
Was tun?
Datenschutz fängt mit Wissen und Interesse an. Leider interessieren sich viele nicht dafür, wissen es auch nicht. Die wenigsten Heilpraktiker sind IT Profis, würde ich mal pauschal behaupten. Alleine die richtige Browser-Wahl und die richtigen Einstellungen können schon viel helfen. Der Umgang mit den Konten von Facebook und Google, gleichfalls.
Privatversicherte
Ich als Privatversicherter, durfte nicht mehr in die GKV, aber das ist eine andere Geschichte, untersage meinen Ärzten die Abrechnungsunternehmen zu nutzen. Diese erstellen optimierte Rechnungen für Ärzte aus, auf Grundlage der Befunde/Behandlungsdaten. So ist zu hoffen, dass zumindest ein mögliches Datenleck vermieden wird.
Accounts ausloggen, Cache leeren
Also, Accounts, wenn nicht genutzt, ausloggen. Möglichst Browserverlauf leeren. In Firefox kann man diesen so einstellen, dass der Verlauf mit jedem schließen automatisch geleert wird, ganz nach eigenen Vorgaben.
Cache ist in der heutigen Zeit von schnellem Internet und Flatrates nicht mehr wirklich so wichtig. Man sollte es „denen“ einfach möglichst schwer machen.
Privater Modus, mehrere Browser
Bei wichtigen Daten möglichst den Privaten Modus verwenden. Wenn man mit unterschiedlichen Diensten gleichzeitig zu tun hat, unterschiedliche Browser gleichzeitig nutzen, beispielsweise Firefox, Opera und Chromium.
Empfehlung BSI
Das BSI, Link weiter unten, empfiehlt zur Nutzung gleichfalls den Firefox. Hierzu hat das BSI eine Abgleichtabelle für die wichtigsten Sicherheitsmerkmale erstellt.
Suchmaschinen ohne Sammelwut
Auch bei den Suchmaschinen sollte man mehr auf Sicherheit setzen. Mit Startpage und DuckDuckGo nur zwei bekanntere Suchmaschinen genannt, die es nicht auf Ihre Daten abgesehen haben. Link hierzu weiter unten.
Online Dienste
Die zunehmende Anzahl an Online-Diensten wird sich oftmals nicht vermeiden lassen, dennoch sollte man sich hin und wieder hinterfragen, ob dieser oder jener Dienst wirklich notwendig ist und Daten wirklich außer Haus müssen. Leider siegt oftmals die Bequemlichkeit über den Verstand. Online-Dienste, Datenschutz und Browser schließen sich nicht aus, aber man sollte schon mit Verstand vorgehen.
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